WM Ball 1966 – Challenge 4-Star

Wenn Jemand auf der Suche nach dem Schuldigen für das legendäre Wembley-Tor ist, gehört der WM Ball 1966, der Challenge 4-Star eindeutig zu den Verdächtigen. Mit diesem Spielball schoss sich Gastgeber England in der Verlängerung des Finales zum Sieger gegen Deutschland.

Design, Beschaffenheit und Entwicklung des WM Balls von 1966

Nach einem langen Auswahlverfahren wurde das Unternehmen Slazenger beauftragt, sich um die Produktion des WM Balls 1966 zu kümmern. Somit lag die Herstellung in englischen Händen. Farblich wurde der Challenge 4-Star in einer rötlich-braunen Farbe gehalten. Jedoch ging vorherige Trend, achteckige Panels für einen WM Ball zu nutzen, wieder zurück. Bei der Produktion verließ sich der Hersteller wieder auf längliche Panels. Mit seiner Entwicklung ähnelte der Spielball seinem Vorgänger von 1958, dem schwedischen Top Star. Insgesamt wurden für das Turnier in England 300 Bälle produziert.

Der Ball-Klau vom Challenge 4-Star

Abgesehen vom legendären Wembley-Tor kursierte eine weitere geschichtsträchtige Erzählung um den WM Ball von 1966. Im Zuge des Abpfiffs beim Finale 1966 klemmte sich der deutsche Fußballer Helmut Haller den Challenge 4-Star unter den Arm und verließ das Spielfeld. Auch bei der späteren Gratulation der Erst- und Zweitplatzierten durch die Queen, legte Helmut Haller den Spielball nicht ab. In den folgenden Jahren galt der WM als verschwunden.

Der WM Ball muss wieder her

Erst im Zuge der Vorbereitung auf die Europameisterschaft 1996 in England, keimten die Erinnerungen an das Spielgerät von 1966 wieder auf. England hatte bis zu diesem Zeitpunkt keinen weiteren Finalsieg erringen können. Folglich sahen die Engländern den WM Ball von 1966 als Symbol für den Erfolg an. Somit sollte der Challenge 4-Star wieder zurück auf die Insel.

Die Rückholaktion des Challenge 4-Star

Für die Rückholaktion ließen die Engländer keine Möglichkeiten aus wieder in den Besitz des Challenge 4-Star zu kommen. Beginnend beim Einschalten der deutschen Botschaft in London bis hin zum Verschicken von Reportern mit gefüllten Koffern voller Geld nach Deutschland (inklusive von Schlägereien) – den Engländern war der Spielball viel Wert. Darauffolgend flog Helmut Haller mit seinem Sohn Jürgen nach London um die Übergabe zu vollziehen und dem seinem eigentlichem Besitzer zu übergeben. Heute ist der Ball in einem Fußball-Museum in Preston (England) zu bewundern.